Verfasser: Gott Schreiber: Jakobus Thema: Das praktische christliche Leben Datum der Niederschrift: 45-50 n. Chr. DER BRIEF DES JAKOBUS wurde von Jakobus geschrieben, dem Bruder des Herrn (siehe Mt. 4, 21. Fussnote über die andern drei Männer in dem N.T.. die Jakobus genannt werden). Als das Haupt der ersten christlichen Gemeinde, nämlich der Gemeinde in Jerusalem, war Jakobus ein Mann von großer Autorität (Apg 12. 17; 15. 13-29; 21.17-18). Der Brief ist vielleicht eines der ersten Bücher des N.T.
Dazu wird das Wiederkommen Christi zweimal erwähnt (5. 7. 8) und die Wiedergeburt wird klar betont (1.18. 21).
die sich um gewisse wiederkehrende Themen gruppieren (vgl. Sprüche und Prediger). Die Sprache des Jakobus ist kräftig und oft recht beredt. Er gibt einige lebendige Bilder aus der frühen Gemeinde (z.B. 2, 1-4; 5. 1-6. 14-16). Der Brief kann folgendermassen eingeteilt werden: I. Die Prüfung des Glaubens. 1,2 - 2,26. II. Die Wirklichkeit des Glaubens, geprüft durch Beherrschung der Zunge. 3. III. Zurückweisung der Weltlichkeit. 4. IV. Die Reichen werden gewarnt. 5,1-6. V. Ermahnungen im Blick auf das Kommen des Herrn. 5,7-18. Schluss. 5,19-20. Jakobus - Abriss und Gliederung zur Bibel von Robert Lee.
Schlüsselworte: Glaube, Werk, Täter. Botschaft: Der Glaube wird durch seine Werke erwiesen. Verfasser: Die meisten Ausleger betrachten Jakobus, den Bruder des Herrn, Sohn seiner Mutter Maria (Matth. 13,55 und Markus 6,3) als den Schreiber des Briefes. Andere dagegen, so Andrew Miller (Verfasser der Kirchengeschichte) und Dr. H. Rossier, den Apostel Jakobus den Jüngern, Sohn des Alphäus, den sie aber auch als Verwandten des Herrn annehmen. Tatsächlich fehlen alle verbindenden Hinweise zwischen den verschiedenen Jakobus in der Schrift, die bestimmte Schlüsse zuliessen, ob z. B. der Führer in der Apostelgeschichte (Kap. 15,13 und Gal. 1,19; 2,9) der jüngere Apostel oder der leibliche Bruder des Herrn war, und ebenso welchem der Herr nach 1. Kor. 15,7 separat erschienen ist. Zwar wird Jakobus in Gal. 1,19 «Bruder des Herrn» genannt; aber im orientalischen und biblischen Gebrauch wird «Bruder» auch auf nähere Verwandte gebraucht. Der Ausdruck könnte auf den Apostel aber nur angewandt werden - als ausdrücklich erwähnt -, wenn dieser Verwandter gewesen wäre, was aber auch nur Annahme ist. Das einzige, was mit grösserer Wahrscheinlichkeit gesagt werden kann, ist, dass der Schreiber des Briefes der Jakobus der Apostelgeschichte ist; denn der Charakter des Briefes entspricht insonderheit diesem Eiferer des Gesetzes.
Stil: 1. Der Brief wurde von einem Juden an Judenchristen geschrieben; daran liegt es, dass er ausgeprägt jüdisch in Stil und Geist ist. 2. Ein Leitfaden für das Verständnis des Briefes ist der Charakter Jakobus’ selber. Er war ernst und streng; er gleicht darin den Propheten des Alten Bundes. Er gebraucht gerne Wortbilder (Kap. 1,6.10.17.18.21.23; 5,5 usw.). 3. Der Brief wurde in der ersten Übergangszeit geschrieben, bevor die völlige Trennung vom Judentum vollzogen war. Wir erinnern uns aus der Apostelgeschichte usw., wie schwer es vielen Judenchristen, auch Jakobus selbst, wurde, sich von der Verquickung des Christentums mit dem Judentum zu lösen. Darum der jüdische Charakter des Briefes. Zeitpunkt: Sachkundige sind immer mehr der übereinstimmenden Überzeugung, dass wir im Jakobusbrief den ersten der neutestamentlichen Briefe haben. Er muss zwischen den Jahren 45 und 53 geschrieben worden sein. Dies ist von weittragender Bedeutung. Viele haben gedacht, Jakobus habe den Brief geschrieben, um die paulinische Ansicht von der Rechtfertigung aus Glauben, wie sie im Römerbrief dargelegt ist, zu bekämpfen, während doch dieser Brief einige Jahre vor dem an die Römer geschrieben wurde.
Zweck: 1. Die Judenchristen gingen durch ernste Prüfungen und Versuchungen; Jakobus schreibt ihnen, um sie zu trösten und zu ermuntern. 2. In den ersten judenchristlichen Versammlungen gab es schwere Missstände, und er versucht, diese in Ordnung zu bringen. 3. Es bestand eine Neigung, Glaube und Werke voneinander zu trennen. «Eine recht stroherne Epistel», sagte Luther, indem er sich wahrscheinlich auf das «Stroh» in 1. Kor. 3,12 bezog, «die keinen wahren Evangeliumscharakter hat». Er war damals durch voreilige Ansichten über den Brief ausserstande, ihn mit der grossen Lehre der Rechtfertigung aus Glauben in Einklang zu bringen, zu deren Verfechter er ohne Frage berufen war. Aber Jahre darnach erkannte er, dass Jakobus in Wirklichkeit die Ergänzung Pauli sei; die Rechtfertigung aus Glauben soll in den Werken gesehen werden. Inhalt: 1. Hier ist weniger Lehre als vielmehr praktische und moralische Nutzanwendung. Jakobus war äusserst praktisch. Er lebte, was er predigte.
Der Jakobusbrief ist das Buch des heiligen Lebens.
2. Sein Schlüsselvers ist Kap. 2,26: «Der Glaube ohne Werke ist tot». In Wahrheit ist der Brief eine sehr praktisch gehaltene Abhandlung über den Glauben, dessen Natur und Werk. Er erscheint fast so in Bruchstücke ohne Zusammenhang aufgeteilt wie die «Sprüche», aber bei näherer Prüfung erkennt man eine schöne Ordnung. Gliederung: 1. Grüsse (Kap. 1,1) 1. Beachte seine Demut, indem er seine Verwandtschaft mit Jesus nicht erwähnt.
2. Er erwähnt Jesus nur zweimal, aber wie ehrerbietig und hingehend weist er auf Ihn hin! 3. Dies ist unserer Aufmerksamkeit wert; denn oft wird Vertraulichkeit zur Geringachtung. 2. Der Glaube wird geprüft und erwiesen in unsern Versuchungen (Kap. 1,2 bis Kap. 2,1) 1. Achte die Versuchung als eine wertvolle Gelegenheit, den Glauben zu erweisen (Verse 2—4).
2. Bitte Gott um Weisheit, um dich in der Zeit der Versuchung weise zu verhalten, wenn dir Unrecht getan und du gekränkt wirst (Verse 5—11). 3. Derjenige, der der Versuchung nicht entgeht, aber siegreich übersteht, wird gesegnet (Vers 12). 4. Versuchungen zum Bösen kommen nicht von Gott her (Verse 13—18) 5. Sei langsam zum Reden (Verse 19—21) 3. Der Glaube wird erwiesen durch unsere Werke (Kap. 1,22 bis Kap. 2) 1. Irren wir uns ja nicht über Gott (Vers 16), oder uns selbst (Vers 22), oder Religiosität (Vers 26).
2. Das Ansehen der Person ist nicht nur eine Verletzung guter Sitten und bemühend für die Geringen und Armen, sondern Sünde (Kap. 2,1-13). 3. In Kap.2,14—26 haben wir den eigentlichen Kern des Briefes, indem gezeigt wird, dass ein wirklicher lebendiger Glaube immer an seinen Werken erkannt wird. 4. Der Glaube wird erwiesen durch unsere Worte (Kap. 3) 1. Es geht ganz klar aus dem Briefe hervor, dass es unter den Judenchristen viele unbedachtsame, böswillige, selbstbewusste und heftige Reden gab, damit böses Gezänk und bittern Streit.
2. Hier zeigt Jakobus, dass ein Beweis unserer Rechtfertigung in Worten gesehen werden muss- unsere Rede wird offebaren,wer und wessen wir sind. 5. Der Glaube wird erwiesen durch Abkehr von der Welt (Kap. 4) 1. Die Welt ist jene Ordnung von Dingen um uns her und jener Geist in uns, der blind und taub gegenüber dem Wert und der Wirklichkeit der geistlichen Dinge und gleichgültig gegenüber dem Willen Gottes ist.
2. Die Abkehr von der Welt wird hier als unfehlbarer Beweis dafür gezeigt, dass wir zu den Gerechtfertigten gehören, und dass wir den wahren, errettenden Glauben an Jesus Christus besitzen. 3. Beachte: «Unterwerfung unter Gott» geht dem «dem Teufel zu widerstehen» voraus.
6. Der Glaube wird erwiesen durch unsere Geduld in bitterem Unrecht (Kap. 5,1-12) 1. Augenscheinlich wurden viele geringe Leute unter den Judenchristen von den Wohlhabenden bedrückt und um ihren harten Verdienst betrogen.
2. Glaube an Christus und an das Kommen des Herrn führt uns zu geduldigem Ertragen des Übels, das wir nicht vermeiden können. 3. Dies hat auch für unsere Tage Anwendung. 7. Der Glaube wird erwiesen durch unsere gläubigen und erfüllten Gebete (Kap.5,13-20) 1. Die Überlieferung berichtet von Jakobus als von einem der treuesten und eifrigsten Beter.
2. Was er verwirklichte, das predigte er auch. 3. Beachte, wie abgebrochen der Brief endet. Da sind keine Abschiedsworte. Er könnte nicht auf eindringlichere Weise schliessen. Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
—————————————————— Antonino. S |
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020 Jakobus Brief, nach C.I. Scofield
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