Spiritismus, Okkultismus, Zauberei      Neben der Schrift  und aus der Schrift

 


Obgleich mit diesen Titeln nicht eigentlich bestimmte Sekten
angeredet werden, sind doch alle solche Unternehmungen
und Teilhabe an ihnen zu bezeichnen als Handlungen, durch
die sich jemand trennt von der Glaubensgemeinde und damit
vom Heil. Das Kapitel kann den großen Bereich dieser
Wirklichkeiten und Sünden nur kurz andeuten. Doch sollten sie
wenigstens Erwähnung finden, dem Christen zur Warnung.
Was ist Spiritismus? Spiritismus ist der Glaube, daß lebende
Menschen mit den Verstorbenen in Verkehr treten können,
um von ihnen Antwort auf Fragen zu erhallen. Freilich
kann nach der Meinung aller Spiritisten nicht jeder Mensch
diesen Verkehr bewerkstelligen. Es sind Vermittler dazu notwendig,
sogenannte Medien. Wenn z. B. im mystisch verdunkelten
Zimmer die Hände über dem dreibeinigen Tisch

verschränkt werden, muß ein solches Medium anwesend sein.
Nun werden Fragen an den "Geist" gestellt, und der Tisch
buchstabiert durch seine Bewegungen langsam die Antwort.
Es soll auch vorkommen, daß Teilnehmer solcher Kreise
plötzlich „Geister" zu sehen glauben oder irgendwelche toten
Gegenstände in der Luft fliegend erblicken (Elevation). Alle
diese Dinge sind dann den Spiritisten eine Bestätigung dafür,
daß es eine Verbindung zwischen der irdischen Welt und der
Welt der Toten durch den Spiritismus oder Okkultismus
gibt.
Die Zahl der spiritistischen Kreise ist in allen Ländern
sehr groß. Es gibt Menschen, die meinen, in diesen Dingen
einen Beweis für den christlichen Glauben zu haben. Deshalb
verbinden sich leider manche Christen mit diesen Kreisen, um
eine Bestätigung ihres Glaubens darin zu finden.
    In das gleiche Gebiet wie der Spiritismus gehört das Wahrsagen
und Zukunft deuten aus den Spielkarten, der Handschrift, den
Handlinien oder irgendwelchen anderen persönlichen Gegenständen.
Je mehr man diese Dinge prüft, desto mehr zeigt sich zwar, daß viele
Medien und Wahrsager gemeine Betrüger sind.
Um ihres Erwerbs willen haben sie sich
besonders geschickte Methoden der Wirkung auf ihre Mitmenschen
angeeignet.
Trotz alledem sind bei genauer Prüfung auch Tatsachen zu verzeichnen,
die einfach unerklärlich sind. Es kommt vor, daß ein Medium Gedanken,
die es nicht aus sich selbst zu haben vermag, lesen und beantworten
kann. Seine Worte muß es aus den Gedanken eines Mitanwesenden
abgelesen haben. Jemand kann über Raum und
Zeit hinweg Dinge erkennen und deuten, die mit den uns bekannten
Sinnen nicht zu erfahren und zu deuten sind. Es
gibt also eine Welt von Dingen, die wir mit unserem Verstand
nicht zu deuten vermögen. Das ist aber noch kein Beweis
dafür, daß der Mensch oder auch nur einzelne Menschen die

Möglichkeit hätten, sich mit ihren Sinnen und Gedanken
über diese geschaffene Welt zu erheben und in die Gotteswelt
einzudringen. Es gibt wahrscheinlich auch Vorgänge in
unserer Welt, die sich nach den uns bekannten Naturgesetzen
nicht erklären lassen. Darüber hinaus wären zu nennen:
Zauberei, Besprechen von Krankheiten u. a. m.
Sehr wichtig ist nun die Frage, ob ein Christ sich überhaupt
mit derartigen Dingen abgeben darf. 5. Mose 18, 9 - 13 heißt
es: »Wenn du in das Land kommst, das dir der Herr, dein
Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen tun die Greuel
dieser Völker, daß nicht unter dir gefunden werde, der seinen
Sohn oder Tochter durchs Feuer gehen lasse, oder ein
Weissager oder ein Tagewähler oder der auf Vogelschrei
achte oder ein Zauberer oder Beschwörer oder Wahrsager
oder Zeichendeuter oder der die Toten frage.
Denn wer solches tut, der ist dem Herrn ein Greuel, und um solcher Greuel
willen vertreibt sie der Herr, dein Gott, vor dir her."
Das Befragen der Toten, das Wahrsagen und Weissagen wird
also hier ausdrücklich von Gott verboten. Es gilt als ein
heidnischer Greuel, als ein Grund dafür, warum Gott Völker
verworfen hat und straft (Vers 13). In der Apostelgeschichte
lesen wir, daß es Paulus wehe tut, als ihm in Philippi eine
Frau mit ihrer Wahrsagerei nachläuft. Sie redet die Wahrheit
über Paulus. Sie weist sogar Menschen darauf hin, 'daß
Paulus und Silas ihnen den Weg der Seligkeit verkündigen
(Apostelgeschichte 16, 17). Aber weil sie ihre Erkenntnis nicht
durch den Glauben empfangen hat, sondern durch den
»Wahrsagergeist", gebietet Paulus im Namen Jesu Christi,
daß dieser Geist von ihr ausfahre.
Weil Gott uns Menschen lieb hat, verbietet Er uns, diesen
Geistern zu dienen und mit ihnen in Verbindung zu treten.
Wer nach Seinem Gebot leben will, muß Ihm die Zukunft
überlassen, wie alles, was Er uns verborgen hält. Der Christ,

der die Schranke zum Reich der Toten durch den Spiritismus
zu überbrücken trachtet, der Christ, der die Geheimnisse
Gottes in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit
irgendwelchen Mitteln zu ergründen versucht, verliert die
einzige Verbindung, die Gott mit uns hergestellt hat. - Die
Barmherzigkeit und Gnade unseres gekreuzigten und
auferstandenen Heilandes können wir nur im Glauben ergreifen
— wir verlieren sie, wenn wir uns irgendwelcher mystischen
Zauberei hingeben. In der Auferstehung werden wir keine
Fragen mehr über die Welt der Toten haben, dann werden
uns alle unsere Fragen beantwortet sein. Wer Geheimnisse
Gottes vorher neugierig ergründen will, wird hier auf Erden
immer wieder erstaunlichen Lügen verfallen und an jenem
Tage die schreckliche Antwort des Gerichts zu hören bekommen.

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