Verfasser: Gott
Schreiber: Petrus
Thema: Die letzten Tage
Datum der Niederschrift: ca. 66 n. Chr.

DER ZWEITE BRIEF DES PETRUS und der 2. Timotheusbrief haben viel Gemeinsames.

In den beiden Briefen erwarten die Verfasser den Märtyrertod (2.Tim. 4,6: 2.Petr. 1,14; vgl. Joh. 21.18-19): beide haben einen freudigen Ton: beide sehen den Abfall vom Glauben voraus, der in «den letzten Tagen» (2,1-3,9:  2.Tim. 3) kommen wird. Eine ähnliche Betonung der Gefahr der falschen Lehre findet sich in 1.Joh. 4.1-5, in 2.Joh. 7-11, und im Judasbrief. Die besondere Bedeutung des Briefes liegt in den beredten und umfassenden Bezeichnungen des Ab falls in Lehre und Leben (2,1-3, 3).

Aber es werden auch andere wichtige Fragen in diesem Brief behandelt: Petrus besteht darauf, daß der Gläubige seine «Berufung und Erwählung» unter Beweis stellen muß durch die Ausübung der christlichen Tugenden (1, 4-14); er berichtet seine persönliche Erinnerung an die Verklärung Christi (1, 15-18):
er lehrt die Echtheit der inspirierten Prophetie (1, 19-21) und das Kommen des Herrn (3, 4-13): er ermahnt zu geistlichem Eifer und zur Beharrlichkeit (3, 14-17).


Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:

Einleitung, 1, 1-2.


I. Die großen christlichen Tugenden, 1, 3-14.
II. Die Erinnerung an die Verklärung, 1, 15-18.
III. Die Herrlichkeit der prophetischen Schriften, 1, 19-21.
IV. Warnungen vor falschen Lehrern, 2, 1-3, 3.
V. Das zweite Kommen Christi und der Tag des Herrn, 3, 4-16.

Schluß, 3, 17-18.


 
2. Petrus - Abriss und Gliederung zur Bibel von Robert Lee.
Schlüsselwort: Erinnern.
Botschaft: Wie wir uns in den Tagen des Verderbens und Abfalls rein und treu erhalten.


Verfasser:

Bei keinem Buche des Neuen Testaments ist die Autorschaft so infrage gestellt worden wie bei diesem. Gewöhnlich werden vier Einwände erhoben, weswegen wir nicht glauben sollten, dass Petrus diesen Brief geschrieben habe, Einwände, welche leicht zu widerlegen sind.

1. Es hätten sich schon im dritten Jahrhundert Zweifel über Petri Autorschaft erhoben.
Antwort: Es wurden im dritten Jahrhundert auch Zweifel wegen der Autorschaft anderer biblischer Bücher erhoben; aber es wurden in unsern Tagen Beweise gefunden, welche dartun, wie grundlos alle jene Einwände waren.

2. Er könne nicht zu Petri Lebzeiten geschrieben sein, weil damals noch nicht alle Briefe des Apostels Paulus geschrieben waren (
Kap. 3,16). Antwort: Sicherlich meint Kap. 3,16 alle die Briefe, welche damals geschrieben und bekannt waren.

3. Stil und Ausdrucksweise seien verschieden von dem im ersten Briefe.
Antwort: Dies erklärt sich natürlich daraus, dass er für einen ganz andern Zweck geschrieben worden ist.

4. Kap. 2 sei augenscheinlich eine Abschrift des Judasbriefes.
Antwort: Sicherlich wird niemand den grossen Apostel des geistlichen Diebstahls zu bezichtigen wagen. Weder hat Petrus von Judas abgeschrieben, noch Judas von Petrus. Beide schrieben, getrieben durch den Heiligen Geist (Kap. 1,21). Petrus prophezeit in Kap. 2 (beachte die Zukunftsform «werden sein» in Kap. 2,1); Judas dagegen zeigt in den Versen 12, 16 und 19, dass Petri Prophezeiung angefangen habe, in Erfüllung zu gehen (beachte die Gegenwartsform «es sind»).

Beachte:

a) Der Schreiber war ein Apostel (Kap. 3,2)
b) Er war einer der drei bevorzugten Apostel, die auf dem Berge der Verklärung dabei waren (Kap. 1,18).
c) Er hat bereits einen Brief an das gleiche Volk geschrieben (
Kap. 3,1).

Inhalt;

Dieser Brief enthält eine ergreifende Bezugnahme auf Petri hohes Alter und bevorstehenden Heimgang (Kap. 1,14) und auf sein Erlebnis auf dem Berge der Verklärung (Kap. 1,17—18) und ist bemerkenswert wegen seiner Beschreibung der christlichen Tugenden (Kap. 1,5—8) und der letzten Tage (Kap. 3,4—11) und auf die Briefe des Paulus, denen er besondere Anerkennung zollt (Kap.3,16).

Schlüsselworte:

Wir begegnen vier Ausdrücken, welche wir öfters in diesem Briefe finden und welche für das Buch charakteristisch sind:
a) Petrus, der den Herrn so gut kannte, redet oft vom Werte der «Erkenntnis» des Herrn (Kap. 1,2.3.8; 2,20; 3,18);
b) er war energisch und tätig und dachte hoch vom «
Fleiss anwenden» — «befleissigen» — (Kap. 1,5.10; 3,14);
c) er legt Wert darauf, nichts von dem anvertrauten Gut zu vergessen, daher ist es ihm wichtig, zu «erinnern» (
Kap. 1,12.13.15; 3,1—2);
d) er hat viel zu sagen über «
Verderben» und «Befleckung» (Kap. 1,4; 2,12.19.20).

Zweck:

Der zweite Brief ist zu einem andern Zweck geschrieben als der erste. Der erste war dazu bestimmt, die Christen in Prüfung und Verfolgung zu ermuntern und zu stärken; der zweite dagegen sollte sie vor falschen Lehrern und ihren verderbten und verführerischen Lehren warnen. Dies ist wohl der Grund, weshalb die Leiden des Herrn darin nicht ein einziges Mal erwähnt werden. Im ersten Brief begegnen wir Feinden; im zweiten dagegen wird die Finsternis erwähnt und darum die Notwendigkeit der Lampe des prophetischen Wortes betont (Kap. 1,19). Der erste Brief wurde also geschrieben, um zu trösten, der zweite, um zu warnen; im ersten lesen wir viel von Leiden, im zweiten dagegen von Irrlehren.

Gliederung:
Der Brief zerfällt in drei Teile. Beachte, dass jeder seinen Schlüssel, sein Hilfsmittel und seine Schutzwehr hat.

1. Moralische Verderbnis (Kap.1,1—11)
Schlüssel: Kap. 1,4;
Hilfsmittel: die göttliche Natur;
Schutzwehr: Erinnerung (Kap. 1,12.13).
1. Wie der kostbare Glaube empfangen wird (Vers 1)
2. Wie Gnade und Friede vermehrt wird (Vers 2)
3. Wie alles für Leben und Gottseligkeit Nötige empfangen werden kann (Vers 3).
4. Wie man dem moralischen Verderben entgehen kann (
Vers 4)
5. Wie man geistliche Kurzsichtigkeit vermeidet (Verse 5—9)
6. Wie man nicht strauchelt (Vers 10)
7. Wie einem reichlicher Eingang dargereicht wird (Vers 11)

2. Verderbnis der Lehre (Kap. 1,12 bis Kap. 2,22)
Schlüssel: Kap. 2, 1—2;
Hilfsmittel: die Schriften (Kap. 1,19);
Schutzwehr: Erinnerung (Kap. 1,15).
1. Der christliche Glaube ist keine Fabel (Kap. 1,16—18)
2. Der göttliche Ursprung der Schriften (Kap. 1,17—21)
3. Falsche Lehrer (Kap. 2,1)
4. Ihre grosse Gefolgschaft (Kap. 2,2)
5. Und ihr ernstes Gericht (Kap, 2,3—9)
6. Ihre Vermessenheit (Kap. 2,10—11)
7. Verderbte Lehre erzeugt verderbte Handlungen (Kap. 2,12—22)

3. Festigkeit angesichts dieses Verderbnisses (Kap. 3)
Schlüssel: Kap. 3,17;
Hilfsmittel und Schutzwehr: Erneuerte Erinnerung (Kap. 3,1—2).
1. Auch eine lautere Gesinnung bedarf des Anreizes (Vers 1)
2. Eine Frucht der falschen Lehren ist die Verwerfung der Wahrheiten von der Wiederkunft des Herrn (Verse 3—9).
3, Gewissheit des Tages des Herrn (
Vers 10)
4. Die Frucht des Glaubens an Sein Kommen ist Heiligkeit des Herzens und Lebens (Verse 11—17).
5. Die Wichtigkeit des geistlichen Wachstums (
Vers 18)



Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
——————————————————
Antonino. S

Login Form